Jaaaaa, überall auf der Erde lebten Dinos – auch in Deutschland. Die Skelette von Tyrannosaurus Rex oder Triceratops würde man hier allerdings vergeblich suchen. Denn Deutschland war damals ein Meer mit vielen kleinen Inseln. Das Klima war tropisch, feucht und warm. Deshalb gibt es hier vor allem Überreste von Meeressauriern wie dem robbenähnlichen Nothosaurus oder Fossilien von Muscheln, Schnecken oder Fischen. Auf den Inseln fand man Überreste von Landsauriern wie dem Ticinosuchus (Vorgänger vom Krokodil), Langhälsen oder Raubsauriern wie dem Allosaurus. Erst vor 150 Millionen Jahren entstanden langsam die Alpen und das Wasser verschwand. Das passierte so: Der Kontinent Afrika schob sich ganz langsam gegen den Kontinent Europa. Dadurch wurde der Boden angehoben. Das, was vorher Meeresgrund war, wurde nun zu Bergen und Tälern.
Um das mit den Bergen besser zu verstehen, kannst du ein ganz einfaches Experiment machen. Nimm dazu ein Blatt Papier. Lege deine linke Hand auf die linke Seite des Papiers und die rechte Hand auf das andere Ende. Nun schiebst du die linke Seite des Papiers gegen das rechte Ende. Du siehst, dass sich das Papier in der Mitte hebt. So sind auch die Alpen entstanden.
Fossilien sind versteinerte Lebewesen. Doch wie kamen sie da rein? Wenn ein Tier starb, das im Meer lebte, sank der Körper oft auf den Meeresgrund. Mit der Zeit rieselten Sand und andere Gesteinsteilchen auf das tote Tier und schlossen es ein. In Millionen von Jahren wurde es unter den Sand- und Gesteinsschichten plattgedrückt, was so ähnlich aussieht wie in den Stein geritzt. Als der Meeresboden dann angehoben wurde und die Berge entstanden, steckten die Fossilien im Gestein.
Das Zeitalter, in dem die Dinosaurier die Erde bevölkerten, nennt man Mesozoikum – oder auch Erdmittelalter. Es begann vor etwa 245 Millionen Jahren. Das Mesozoikum wird in drei Perioden aufgeteilt: Die erste Periode war die Trias. Damals bildeten unsere heutigen Kontinente noch eine zusammenhängende Landmasse namens „Pangäa“ und es herrschte warmes Klima. Im Jura begann dieser Superkontinent auseinanderzubrechen und es bildeten sich einzelne riesige Inseln im Meer – die späteren Kontinente. Durch die Verschiebung der Kontinentalplatten entstanden in der Kreidezeit riesige Gebirge, so auch die Alpen.
Dinosaurier waren sehr unterschiedlich: Manche liefen auf vier und andere auf zwei Beinen. Die meisten waren viel größer als Menschen, manche aber auch deutlich kleiner. Sie lebten sowohl an Land als auch im Wasser. Die ersten Dinosaurierarten ähnelten den heutigen Reptilien, wie zum Beispiel den Krokodilen. Flugdinosaurier waren die Vorgänger der Vögel, denn auch sie legten Eier.
Der Eoraptor war im Vergleich zu den großen Langhälsen wie Plateosaurus oder Melanorosaurus ein Fliegengewicht. Er war ungefähr einen Meter lang und wog nur zehn Kilo. Er hatte leichte, hohle Knochen und einen länglichen Kopf mit vielen kleinen, scharfen und spitzen Zähnen. Der Eoraptor war Fleischfresser und ein schneller Jäger. Genau wie der Herrerasaurus. Beide Raubsaurier gehörten zu den allerersten sogenannten Theropoden, die sich zweibeinig fortbewegten.
Im Jura lebten die größten Dinos aller Zeiten – gigantische, pflanzenfressende Sauropoden. Eines der größten Exemplare war der Brachiosaurus – 22 Meter lang und an die 40 Tonnen schwer. Der Grund für dieses außergewöhnliche Wachstum ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Man vermutet, dass es an der Ernährung lag. Sie waren sogenannte Hochweider und erreichten mit ihren über zehn Meter langen Hälsen auch Blätter in bis zu 14 Metern Höhe. Das größte Landtier der Erde war der Titanosaurus aus Argentinien.
Der gefährlichste Raubsaurier war nicht etwa der Tyrannosaurus Rex. Er besaß zwar 15 Zentimeter lange, dolchartige Zähne, mit denen er riesige Fleischbrocken zerreißen konnte, aber das gefürchtetste Tier im Erdmittelalter war wahrscheinlich der Utahraptor. Er war mit sieben Metern Länge und zwei Metern Höhe relativ klein, aber dieser vogelartige Räuber hatte eine der besten Waffen. Vom mittleren Zeh des Utahraptors ging eine bis zu 40 Zentimeter lange Sichelklaue ab, mit der er seine Beute erlegte. Zudem war er sehr schnell.
Vor beinahe 66 Millionen Jahren löschte eine große Katastrophe fast das gesamte Leben auf der Erde aus. Die meisten Experten glauben, dass es ein großer Meteorit gewesen ist, der auf der Erde einschlug. Wenn ein riesiger Himmelskörper auf der Erde einschlägt, werden gigantische Staubwolken in die Atmosphäre geschleudert. Sie verwandelten den Planeten in einen dunklen, kalten und für viele Tierarten unbewohnbaren Ort. Die Dinos starben aus.