

Der Schnee schmilzt und die ersten Schneeglöckchen spitzeln aus der Erde. Der Frühling steht vor der Tür und die Natur erwacht zu neuem Leben. Laut unserem Kalender beginnt der Frühling am 20. März und endet mit dem Sommeranfang am 20. Juni. Das Erwachen der Pflanzenwelt orientiert sich viel mehr nach dem phänologischen Kalender. Dieser richtet sich nach Beobachtungen aus der Natur. Entdeckst du zum Beispiel im Januar die ersten Schneeglöckchen, startet die Pflanzenwelt schon im Januar in den Frühling.

Die Uhr der Pflanzen
Die Uhr der Pflanzen tickt von Jahr zu Jahr anders. Anhand der Zeigerpflanzen kann man den Frühling leichter ablesen. Im Vorfrühling von Januar bis März blühen Schneeglöckchen (1), Krokusse (2), Gänseblümchen (3) und Veilchen (4). Entdeckst du die leuchtend gelben Blüten der Forsythie (5), startet der Erstfrühling von März bis April. Dann verschönern Buschwindröschen (6), Narzissen (7) und Tulpen (8) die Natur. Der Vollfrühling von April bis Mai beginnt mit den rosaweißen Blüten der Apfelbäume (9). Der Flieder (10), die Himbeere (11) und die Maiglöckchen (12) sind weitere Pflanzen, die im Vollfrühling blühen.

Ab in den Garten
Die meisten Samen müssen in die Erde gepflanzt werden, um wachsen zu können. Im März ist es aber draußen noch zu kalt, um manche Samen in die Erde zu stecken. In einem Gewächshaus können Salat, Tomate, Paprika oder Zucchini sehr gut wachsen. Für eine Aussaat brauchst du lediglich den Samen und gute Erde. Große Samen müssen tiefer in die Erde gesteckt werden, kleinere Samen nicht so tief. Jetzt muss nur noch regelmäßig gegossen werden, da die Samen es feucht mögen. Wichtig ist, darauf zu achten, dass der Wasserstrahl ganz fein ist und gleichmäßig auf sie niederregnet. Probiere es doch selbst aus, dann kannst du in ein paar Wochen sagen: „Selbst angebaut schmeckt es am besten.“


Wie funktioniert Bestäubung?
Die Farben und Düfte der Blüten locken Insekten – zum Beispiel Bienen, Hummeln und Schmetterlinge – an. Das Insekt muss tief in die Blüte hineinkriechen, um sich den süßen Nektar (Blütensaft) und den Pollen (Blütenstaub) zu holen. Dabei berührt das Insekt den Pollen, der sich in einem Beutel der Blüte befindet, und es bleibt ein bisschen Pollen am Insekt hängen. Fliegt das Insekt nun zur nächsten Blüte weiter, streift es den Pollen wieder ab. Jetzt ist die Blüte bestäubt und kann Früchte sowie Samen bilden. Aus den Samen wachsen dann neue Pflanzen. Die Samen verbreiten sich unterschiedlich, zum Beispiel werden sie auch durch den Wind übertragen – wie beispielsweise beim Löwenzahn (Pusteblume). So kann sich eine Pflanzenart ausbreiten. Sowohl Nektar als auch Pollen sind die Nahrungsgrundlage für das Insekt, daher ist das ein guter Tausch: Die Blüte ist bestäubt und das Insekt satt.
Der Motor des Lebens
Pflanzen können Sauerstoff und Zucker selbst herstellen. Diesen Vorgang nennt man Photosynthese. Pflanzen mit grünen Blättern nehmen CO2– das ist Kohlendioxid (verbrauchte/schlechte Luft) – aus der Luft auf. Mit Hilfe von Wasser und dem Sonnenlicht können die Pflanzen so Zucker und Sauerstoff produzieren. Die Pflanzen selbst nutzen den Zucker zum Wachsen und geben einen Teil des Sauerstoffs wieder an die Luft ab. Eine sehr gute Sache, denn alle Lebewesen auf der Erde brauchen Sauerstoff zum Atmen.