Als Menschen etwa 8.000 vor Christus erkannten, dass sie sich mit Booten auf dem Wasser fortbewegen können, eröffneten sich neue Möglichkeiten: Von nun an kamen sie nicht nur über den Landweg von A nach B, sondern auch über Meere, Flüsse und Seen. Angefangen hat alles mit zusammengebundenen Holzstämmen, dem Floß. Dass einmal riesige Schiffe über die Meere fahren, konnte damals noch niemand erahnen. Denn gebaut wurden die Fahrzeuge früher ausschließlich von Menschenhand …
Einbaum
Den Einbaum kennst du vielleicht von Wasserachterbahnen. Hier sehen die Waggons, in denen du sitzt, nämlich oft so aus wie ein ausgehöhlter Baumstamm. Diese einfachen Boote wurden erstmals circa 6.300 vor Christus gebaut. Im Laufe der Jahre wurden sie von Bootsbauern verbessert: Sie wurden länger, die Wände dünner und Stege zum Sitzen wurden eingebaut.
Galeeren
Eine Galeere gleicht einem riesigen Ruderboot. Die Phönizier – ein altes Volk, das unter anderem im heutigen Israel lebte – waren besonders begabte Bootsbauer. Sie bauten große Schiffe, um Waren zu transportieren. Mit Rudern, Segeln und hohen Masten konnten sie damit sogar den afrikanischen Kontinent umrunden. Viele Völker übernahmen ihre Bauweise und statteten ihre Schiffe mit noch mehr Ruderplätzen aus. Auf manchen Galeeren hatten bis zu 300 Ruderer Platz.
wikingerschiff
Auch die Wikinger waren fleißige Schiffsbauer, die ihre Kons-truktionen stetig verbesserten. Sie nutzten zum Bau ihrer großen Langboote Äxte und spezielle Schlagbeile. Die Holzbalken am Schiffsbauch montierten sie überlappend, sodass diese besonders stabil wurden – etwa wie beim Decken von Dachziegeln. Drachenköpfe am Bug des Schiffes sind bis heute ein ungeklärter Mythos. Bei archäologischen Ausgrabungen mehrerer Wikingerschiffe wurden keine gefunden.
dampfschiff
Während Schiffe früher aus Holz gebaut wurden, begann mit der Entwicklung von Dampfschiffen der Umschwung zum Baumaterial Stahl. Dampfschiffe fahren, anders als Segelboote, nicht mithilfe des Winds. Als Antrieb nutzen sie Dampf, der im Inneren des Schiffes durch das Verbrennen von Holz, Kohle oder Öl erzeugt wird. Damit das Schiff nicht an Fahrt verliert, wird das Brennmaterial von Menschen regelmäßig nachgelegt.
motorschiff
Anders als bei Dampfschiffen, Galeeren oder Wikingerschiffen werden Motorschiffe ohne zusätzliche Muskelkraft angetrieben. Ein Motor, wie bei einem Auto, bringt das Schiff auf Geschwindigkeit. Damit dieser funktioniert, muss er mit speziellem Öl betankt werden.
wie werden schiffe gebaut?
Schiffe werden in sogenannten Werften gebaut. In ganz Deutschland gibt es rund 130 davon. Neben dem Neubau der Wasserfahrzeuge sind sie für Umbauten sowie Reparaturen verantwortlich. Meist gehören Schiffe, die für den Transport von Waren und der Beförderung von Personen genutzt werden, einem Schifffahrtsunternehmen. Dieses nennt man Reederei. Das Wort stammt von der Reede: einem Ankerplatz vor dem Hafen.
warum schiffe nicht untergehen
Ob etwas untergeht oder nicht, hängt nicht nur vom Gewicht der Sache ab, sondern von der besonderen Form des Rumpfes, der sie vor dem Untergehen bewahrt. Deshalb können auch riesige, schwere Schiffe über Wasser bleiben. Durch das Verdrängen von Wasser erzeugt der Schiffsbauch eine Auftriebskraft. Ist diese größer als die Kraft des Gewichtes, trägt sie das Schiff an der Wasseroberfläche.
kleines schifffahrts-lexikon
Bug = vorderer Teil des Schiffs Heck = hinterer Teil des Schiffs Steuerbord = rechte Seite (in Fahrtrichtung) Backbord = linke Seite (in Fahrtrichtung) Gangway = kleine Brücke zum Schiff Rumpf = Schiffsbauch
die grössten schiffe der welt
Die drei Containerschiffe CMA CGM Antoine de Saint Exupery, CMA CGM Jean Mermoz und CMA CGM Louis Bleriot sind die größten Schiffe der Welt. Sie sind je 400 Meter lang und 59 Meter breit. Alle drei Schiffe können bis zu 20.766 Container an Bord laden.