


Dem Deutschen Otto Lilienthal gelang es 1891 als erstem Menschen zu fliegen: mit einem selbstgebauten Gleitflugapparat. Dieser Gleitflieger hatte keinen Motor. Um ihn zu beschleunigen, rannte Lilienthal einen Hügel hinab, bis er vom Boden abhob. Zuvor erforschte er den Flug der Vögel. Seine Erkenntnisse halfen, dass gut ein Jahrzehnt später das erste Motorflugzeug starten konnte. Der Maler Leonardo Da Vinci träumte bereits 400 Jahre zuvor vom Fliegen. Er war auch Forscher und Erfinder und tüftelte an Konstruktionsplänen für verschiedene Fluggeräte. Leider war die Technik zu seiner Zeit noch nicht weit genug, um diese auch funktionstüchtig zu bauen.


Manchmal kannst du an Schönwettertagen Heißluftballons am Himmel beobachten. Sie bewegen sich langsam mit dem Wind über die Landschaft und können nicht gesteuert werden. Getragen werden sie von heißer Luft, die von einem Brenner am unteren Ende des Ballons erzeugt wird. Erfunden wurde der bemannte Heißluftballon im späten 18. Jahrhundert von zwei französischen Brüdern. Seine Flugtauglichkeit wurde zuerst mit Tieren getestet, bevor der König erlaubte, dass Menschen damit fahren.


Neben Ballonen gibt es noch größere Luftschiffe, die über die Landschaft fahren. Statt mit heißer Luft wie beim Ballon werden sie meist mit Helium, einem Gas, befüllt und zusätzlich mit einem Motor angetrieben. Außerdem kann man sie steuern. Ferdinand Graf von Zeppelin war ein wichtiger Erbauer von Luftschiffen, deshalb sind die Fluggeräte heute auch unter dem Begriff „Zeppelin“ bekannt.


1903 gelang den Brüdern Wright aus den USA der erste längere Flug mit einem Motorflugzeug. Damit konnte man viel weitere Strecken zurücklegen als mit Gleitfluggeräten, die mit den Füßen beschleunigt wurden. Im Laufe der Jahre wurden die Flugzeuge immer größer und mit stärkeren Triebwerken ausgestattet. Die großen Urlaubsflugzeuge von heute sind sogenannte Düsen- oder Strahlflugzeuge. Sie werden mit Turbinen angetrieben: Diese saugen Luft an, die im Inneren der Turbinen entzündet wird und unter einem hohen Druck auf der anderen Seite wieder herausschießt. Durch den Rückstoß wird das Flugzeug nach vorne geschoben.


Hubschrauber, auch Helikopter genannt, wurden erst im 20. Jahrhundert entwickelt. Aber schon in den Jahrhunderten zuvor gab es viele Hubschrauber-ähnliche Fluggeräte. Sie fliegen mithilfe von Rotorblättern, die sich unfassbar schnell drehen. Das Besondere an Hubschraubern ist, dass sie senkrecht starten und landen und in der Luft stehen können – anders als Flugzeuge. Deshalb werden Hubschrauber oft im Rettungsdienst eingesetzt.

👇 Es gibt zwei verschiedene Prinzipien, die erklären, warum sich ein Fluggerät in der Luft halten kann: 👇
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Du kannst dir die Tragflächen eines Flugzeugs wie die Flügel eines Vogels vorstellen. Sie sind nach oben gewölbt. Zwei Dinge sind wichtig, damit das Flugzeug abheben kann: eine hohe Geschwindigkeit und Luftdruck. Erreicht das Flugzeug das nötige Tempo, strömt die Luft über dem Flügel schneller als darunter. Dadurch entsteht unter dem Flügel ein höherer Luftdruck als über dem Flügel. Das Flugzeug hebt ab. Ähnlich funktioniert das bei Hubschraubern oder Gleitschirmen.


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Heiße Luft ist leichter als kalte und steigt deshalb auf. Dasselbe gilt auch für bestimmte Gase wie Wasserstoff oder Helium. Wenn die Hüllen von Heißluftballons oder Luftschiffen mit heißer Luft oder einem dieser Gase befüllt werden, erhalten sie dadurch Auftrieb und können vom Boden abheben. Bei diesen Fluggefährten spricht man von „fahren“, da sie sich in der Luft ähnlich wie Schiffe auf dem Meer fortbewegen.

Buchtipp
WAS IST WAS: Flugzeuge Der Traum vom Fliegen
Am Anfang war Fliegen ein Abenteuer für Unerschrockene. Heute ist es Alltag. Der Himmel ist von einem verzweigten Netz aus Luftstraßen überzogen – über 200.000 Flugzeuge heben täglich vom Boden ab. Wie funktioniert ein Triebwerk? Was geschieht im Tower und hinter den Kulissen des Flughafens? Schlafen Piloten im Flugzeug? WAS IST WAS klärt auf.
ISBN 978-3788620578