Man sagt oft, Weihnachten sei das Fest der Liebe. Dabei feiern die Christen die Geburt Jesu. Als Sohn Gottes gilt er als Zeichen für Gottes Liebe zu den Menschen. Aber auch viele nicht- oder andersgläubige Menschen treffen sich trotzdem zum Weihnachtsfest. Es geht ihnen dabei vor allem um das Zusammensein mit der Familie und lieben Menschen bei gutem Essen und Geschenken.
Das Weihnachtsfest wird nur im Christentum gefeiert. Heiligabend ist traditionell am 24. Dezember. Aber auch andere Religionen haben besondere Bräuche, die im Winter gefeiert werden. Die Juden feiern zum Beispiel im November und Dezember „Chanukka“, ein Lichterfest, in Gedenken an drei wichtige Ereignisse in der Geschichte des jüdischen Volkes. Dabei zünden sie Kerzen an, sitzen im Familienkreis beisammen und die Kinder bekommen oft auch Geschenke. Im Hinduismus, einer Religion, die in Indien ihren Ursprung hat, gibt es im Herbst das Lichterfest „Diwali“. Es geht dabei um den Sieg des Guten über das Böse. Die Gläubigen stellen dazu viele Lichter auf: in Form von Öllampen, Lichterketten oder Kerzen. Auch Knallkörper und Feuerwerk werden gezündet – ähnlich wie es bei uns an Silvester Brauch ist.
Wenn es deiner Familie oder deinen Freunden nicht gut geht, versuchst du, ihnen etwas Gutes zu tun. Das ist Nächstenliebe. Dieser Begriff bedeutet, seinen Mitmenschen zu helfen, freundlich zu ihnen zu sein und jeden so anzunehmen, wie er ist. Auch wenn du dein aussortiertes Spielzeug verschenkst oder einem älteren Menschen hilfst, ist das ein Ausdruck von Nächstenliebe. Nach diesem Grundsatz richten viele Menschen ihr Leben, ihren Glauben und ihr Handeln aus.
Am 6. Dezember feiern viele Christen den Nikolaustag. Du denkst wahrscheinlich an Mandarinen, Nüsse und Schokolade, die du morgens in deinem Stiefel findest. Aber weißt du auch, wer der Heilige Nikolaus war? Er lebte im 4. Jahrhundert als Bischof in der Stadt Myra in der Türkei. Nikolaus war sehr reich, deshalb teilte er sein Geld mit den Armen. Weil er ein so selbstloser Mensch war, wird er bis heute von den Christen als Heiliger verehrt und sein Ehrentag gefeiert.
Einige Wochen vor Weihnachten wird in vielen christlichen Gemeinden der Martinstag gefeiert. Oft gibt es dabei einen Laternenumzug. Der Heilige Martin lebte im 4. Jahrhundert als römischer Soldat in Frankreich. An einem kalten Tag soll er einem frierenden Bettler begegnet sein. Mit dem Schwert teilte er seinen Mantel und gab dem Bettler die Hälfte davon ab. Martin wurde schließlich Bischof von Tours und tat viel Gutes. Als er starb, soll es einen Lichterumzug gegeben haben, weshalb wir noch heute an seinem Gedenktag Laternen tragen.
Auch im Judentum ist Nächstenliebe wichtig. Es gibt zum Beispiel den Mitzvah Day. „Mitzvah“ ist hebräisch und bedeutet „gute Tat“. An diesem jüdischen Tag der guten Taten soll die Welt mit vielen kleinen Aktionen ein Stückchen besser gemacht werden. Die Idee dahinter sind jüdische Grundwerte wie Gerechtigkeit und Weltverbesserung, die jeder Jude leben soll. Am Mitzvah Day setzen sich die Teilnehmer an vielen verschiedenen Stellen für die Gesellschaft ein: zum Beispiel beim Müll sammeln, Essen spenden oder beim Besuch von Seniorenheimen.
„Mitzvah“ ist hebräisch und bedeutet „gute Tat“.
• Überlege, welches Spielzeug du nicht mehr brauchst und schenke es einem Kind in der Nachbarschaft, das sich darüber freuen würde.
• Sei nett und höflich zu deinen Mitmenschen.
• Schenke älteren Nachbarn zum Beispiel ein paar selbst gebackene Plätzchen oder frage sie, ob du ihnen helfen kannst.