Bevor es Autos oder Züge gab, mussten die Menschen weite Wege mit Sack und Pack zu Fuß zurücklegen – deshalb haben sie sich die Hilfe der Tiere zunutze gemacht. Diese zogen Karren oder Pflüge, wurden mit Säcken und Taschen beladen oder die Menschen ritten auf ihnen. Pferde sind die bekanntesten Reittiere, aber auch andere Arten wurden und werden noch heute in vielen Ländern zur Unterstützung im Alltag genutzt.
Die vielen verschiedenen Pferderassen, die wir heute kennen, stammen von Wildpferden ab. Diese hat der Mensch vor etwa 5.000 Jahren gezähmt und als Nutztier gehalten. Zuerst galt das Pferd wie Schwein und Kuh als Quelle für Fleisch, später nutzte man es auch als Zug- und Lasttier. Früher zogen Pferde Wägen und Pflüge, später auch Kutschen. Heutzutage reitet man meist auf Pferden. Es hat sich zu einem richtigen Sport mit vielen Disziplinen entwickelt: Außerdem helfen Pferde auch bei Therapien oder sind bei Polizeieinsätzen dabei.
Esel gelten gemeinhin als stur und bockig. Dabei meinen sie es nie böse, es liegt schlichtweg in ihrer Natur. Denn anders als Pferde reagieren Esel auf Angst mit einer Starre, nicht mit Flucht. Noch vor den Pferden wurden die Esel als Nutztiere der frühen Menschen gehalten: Teilweise ritt man auch auf ihnen, aber vor allem dienten sie als Packesel. Außerdem sind sie schwindelfrei und können steile Pässe auch mit Gepäck überwinden. Esel können etwas weniger als ein Viertel ihres eigenen Körpergewichts auf ihrem Rücken tragen und werden in guter Haltung manchmal über 40 Jahre alt.
Die Tiere mit den zwei Höckern auf dem Rücken nennt man Kamel, oder? Fast richtig. Streng genommen sind es Trampeltiere. Sie gehören genauso wie die Dromedare mit einem Höcker oder auch Lamas und Alpakas zur Familie der Kamele. Sie alle können mit wenig Wasser auskommen und sind zäh und genügsam. Deshalb wurden auch sie von den Menschen früh als Nutz- und Arbeitstiere genutzt. Trampeltiere können etwa 200 Kilo Gewicht tragen. Außerdem kann man die Milch von Kamelen trinken und ihren Kot als Brennstoff benutzen, weil er so trocken ist.
Während in Europa vor allem Pferde und Rinder gezähmt und für schwere Arbeit eingesetzt werden, nutzen die Menschen in Südostasien die Kraft der großen Elefanten. Damals und auch heute noch arbeiten die Tiere vor allem im Wald, um Holz abzubauen. Besonders in bergigem Gelände können sich Elefanten besser bewegen als Fahrzeuge oder Maschinen. Mit ihrem Rüssel, der aus etwa 40.000 Muskelsträngen besteht, können sie Stämme ganz einfach von A nach B legen.